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Chiara Regli und Herr Axel

von Albert René Kolb

Chiara Regli

EISKUNSTLAUF Beim 13. Eulach-Cup erreichten Dübendorfs Lea Bühler und Giulia Celio Kategoriensiege. Gockhausens Vivien Colleen Jacobs schaffte beim U15 Nachwuchs den zweiten Rang. Die Herbstwettkämpfe bedeuten ein Massnehmen für die nationalen Titelkämpfe.

Von Albert René Kolb

Sie ist athletischer geworden, hat mehr Kraft und steht sicherer auf den Schlittschuhen. So war den auch kein Sturz zu sehen. Die Rede ist von Chiara Regli, seit der laufenden Saison wieder eine Meisterschaftsläuferin in der Eiskunstlaufszene. Da die 16-Jährige im Sommer den Intergoldkürtest bestanden hatte, darf sie bis zur Altersgrenze bei den Juniorinnen, danach mit den Seniorinnen starten. Ein Aufstieg in die Elite ist allerdings ebenfalls nicht auszuschliessen, denn Regli ist drauf und dran, den Doppelaxel zu lernen. Kurz vor dem Ende des sechsminütigen Einlaufens im Kurzprogramm stand sie beim Eulach-Cup in Winterthur einen Doppelaxel. Einige Zuschauende, die die Ausführung sahen, klatschten.

Vorbereitung mit Einlage

Vergangenen Sommer weilte Regli erneut zwei Wochen im Bundesstaat Delaware (USA) zwecks Eislauftraining. "Von Montag bis Freitag habe ich jeweils den ganzen Tag trainiert. Da habe ich vor allem am Doppelaxel gearbeitet." Am vergangenen Wochenende waren diesbezüglich Fortschritte zu sehen. Gleich zu Beginn des Kurzprogramms versuchte sie den Königssprung, der nicht gelang. "Aber in der Kür habe ich ihn gestanden, allerdings war er unterrotiert", hielt Regli fest und ergänzte: "Mein Ziel ist es, eines Tages in der Elite fahren zu dürfen." Hierzu benötigt die Schülerin von Lucie-Anne Blazek den Kürgoldtest, dessen grösste Hürde ein gestandener Doppelaxel darstellt, welcher einst vom Norweger Axel Paulsen erfunden worden ist. Regli hat gute Aussichten, dies alles schaffen zu können. Beim Eulach-Cup wurde sie mit 87,94 Punkten im 11. Rang klassiert.

Freude herrscht

Für Freude im jeweiligen Lager sorgten zwei nicht ganz so überraschende Kategoriensiege: Lea Bühler (SEV Juniorinnen) und Giulia Celio (SEV Nachwuchs U14 Mädchen, beide Dübendorf).
Beiden ist gemeinsam, nach einer einfachen Formel zu laufen: 1-1-1, 1. Rang im Kurzprogramm, der Kür und im Schlussklassement. Bühler mit Ansätzen zur "Miss Eleganz" pflegt einen ruhigen und weichen Laufstil in der Ausführung. Fehler bei den mit doppelten Drehungen ausgeführten Sprungelementen sind keine auszumachen. Von Toeloop über Salchow, Rittberger, Flip, Lutz und Doppelaxel ist alles vorhanden. Doch, da war was, ein Patzer bei der einen Sprungkombination, für immer und ewig im Kürprotokoll festgeschrieben. Es ist kaum zu glauben. Celio erinnert bei ihren Bewegungen an Weltmeisterin Elizaveta Tuktamysheva. Selbst die Musik gleicht dem von der Russin bevorzugten Stil. Die Dübendorferin stand zwei Doppelaxel und einen Dreifachsalchow ohne Punkteabzüge.


Eine Bestätigung ihres Comebacks lieferte Céline Bavaud (Dübendorfer Eislaufclub) bei den Seniorinnen - die 20-Jährige stand über beide Tage gesehen die Doppelsprünge Salchow, Rittberger und Flip. Sollte Bavaud das Training über die kommenden Wochen fortsetzen, so dürften weitere Fortschritte garantiert sein. In der Zihlmann Arena wurde sie im 12. Rang klassiert.
Beim SEV Nachwuchs U15 Mädchen führte Vivien Colleen Jacobs (Eislauf-Club Zürich) das Feld der 14 Läuferinnen nach dem Kurzprogramm an. Die Gockhauserin startet nächste Saison bei den Juniorinnen und präsentierte sich heuer mit einem weicheren Laufstil. Im Programm figurieren der Doppelaxel sowie der Dreifachsalchow, welche aber noch nicht immer auf Knopfdruck "geliefert" werden können. Nach dem vierten Kürrang erreichte Jacobs den zweiten Rang im Schlussklassement. Den Anlass besuchten über drei Tage gesehen gegen 2000 Zuschauerinnen und Zuschauer, welche von den Athletinnen und Athleten Eiskunstlaufsport in seiner ganzen Fülle zu sehen bekamen.

Eiskunstlauf, 13. Eulach-Cup 2016, Winterthur, Samstag, 12.11.2016, ab 7.30 Uhr, Zihlmann Arena, Winterthur, Freitag-Sonntag, 11.11.-13.11.2016, organisiert vom Schlittschuh-Club Winterthur, 2000 Zuschauer (über alle drei Tage), Photo + Copyright by Albert René Kolb.

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