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Zwei Läuferinnen in den ersten Zehn - 17.12.2018 - Albert René Kolb

von Béatrice Klein

Schweizermeisterschaften Elite 2018

Tanja Odermatt ist die Nr. 5 der Schweiz - während der Präsentation ihres Kurzprogramms. Bild: Albert René Kolb

EISKUNSTLAUF Tanja Odermatt wird an den nationalen Titelkämpfen der Elite Fünfte. Und Vivien Colleen Jacobs schaffte es in die Top-Ten.

Eine spezielle Sache waren diese Meisterschaften im Zürcher Oberland für Tanja Odermatt. Die 21-Jährige hatte den kürzesten Anfahrtsweg aller. "10 Minuten hin und 25 Minuten zurück mit dem Velo", so beschreibt Odermatt den Weg von ihrem Zuhause zur Eisbahn in Wetzikon. Die Tannerin begann einst mit ihren ersten Schlittschuhlaufversuchen im Hallenstadion. "Ja, bis zum 4-Stern-Test war ich hier", bestätigte Odermatt ihre Anfangsphase als Schlittschuhläuferin. Zu jener Zeit dachte kaum jemand daran, dass dieses kleine Mädchen einst 2016 Schweizermeisterin werden sollte und zweimal für die Schweiz an einer EM starten würde (2014 - 26. und 2016 - 28.). Die Läuferin vom Dübendorfer Eislaufclub (DEC) wurde an der vom Eislaufclub Zürcher Oberland mit viel Herzblut organisierten Schweizermeisterschaften der Elite Fünfte. "Das hätte ich im Vorfeld unterschrieben", meinte Odermatt am Sonntagabend entspannt zum Resultat.

Ziele laufend höher angepasst

Verletzungen brachten der Zürcher Oberländerin einen Trainingsunterbruch von beinahe zwei Jahren. Erst vor zehn Wochen begann sie wieder mit geregeltem intensiverem Eislaufen. "Mein Ziel war die Qualifikation für die Schweizermeisterschaft. Danach waren die Top Ten das Limit. Und als die Vorbereitungen gut liefen, wollte ich den 5. Rang erreichen. Und genau dies ist heute erfolgt. Ich bin sehr zufrieden", erklärte Odermatt nach der Rangverkündigung. Im Kurzprogramm stürzte die DEC-lerin beim Dreifachsalchow und in der Kür gleich zu Beginn beim Dreifachrittberger. "Ja, der Rittberger ist noch nicht sicher. Ab und zu gelingt er, wie beim 6-Minuten-Einlaufen", ärgerte sich Odermatt über sich selbst. Ansonsten blieb sie nicht allzu weit von ihrem üblichen Potential entfernt. Das kleine Girl von damals sieht sich am selben Ort als Nr. 5 der Schweiz 15 Jahre später. Wie ein kleines Märchen.

Einen Achtungserfolgt erzielte Vivienne Colleen Jacobs (Eislauf-Club Zürich) - gleich bei ihrer ersten Elite-Schweizermeisterschaft erreichte die Gockhauserin als Zehnte eine Top-Ten-Rangierung inmitten von 17 klassierten Läuferinnen.

Erstmals dabei

Auch für Vivienne Colleen Jacobs bedeutete dieses Stelldichein der Besten etwas Besonderes. Die Läuferin vom Eislauf-Club Zürich war nämlich erstmals mit den "Grossen" dabei. Nach Bestehen des Kürgoldtests sowie der erstaunlich früh feststehenden Qualifikation für diese nationalen Titelkämpfe im Hallenstadion in Wetzikon stand der Weg frei für die erste Teilnahme. Und der Auftakt im Kurzprogramm gelang mit einem gestandenen Doppelaxel optimal. Dann folgten allerdings zwei Sprungfehler, davon gar ein Sturz. Und es kam noch schlimmer, da Jacobs auch die Biellmann-Pirouette völlig misslang. Letzteres ist der Gockhauserin noch nie passiert, jedenfalls kann sich niemand mehr daran erinnern. Jacobs hingegen blieb ruhig. "Sie ist total happy. Total entspannt. Sie hatte bislang eine gute Saison mit Supertrainings. Sie zeigte mehrmals die Dreifachsalchow/Doppeltoeloop-Sprungkombination", meinte Edgar Pfanner, Jacobs' langjähriger Trainer. In der Kür gab es keine Ausreisser, weder nach unten noch nach oben. Vielleicht einmal abgesehen vom nur einfach gedrehten Axel. Einige der etwas flach geratenen Sprünge dürften auch einige Punkte gekostet haben. Aber es blieb mit dem 10. Schlussrang der Einzug in die Top-Ten bei 17 klassierten Läuferinnen. Fällandens Flora Chiper war wegen einem Auslandaufenthalt nicht am Start.  Albert René Kolb

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